Spuni & family
  Oktober 2007
 
Der Oktober beginnt für Heiner mit einem geschäftlichen Kurzbesuch in Deutschland. Für ihn weniger erholsam, da Familie und Freunde besucht werden wollen und gleichzeitig die notwendigsten Dinge für China eingekauft werden müssen. Wir verweilen die Woche in Shenyang, von allen verlassen, da alle Expats ausgeflogen sind aufgrund der Feiertagswoche. Dennoch haben wir jeden Tag etwas unternommen und so wurde uns die Zeit nicht lang.

Luis hat momentan allerhand zu tun um seine Sprachkenntnisse zu vertiefen und ist somit in einer Tour am brabbeln. Seine Lieblingswörter sind abutt und biede, biede. Gleichzeitig wird alles aus und umgeräumt was nicht niet- und nagelfest ist. Man glaubt ja gar nicht, was es da alles zum durcheinanderbringen gibt! Innerhalb von 5 Minuten ist die 120 qm Wohnung verwüstet. Puhhh!

Unser Highlight war natürlich diesen Monat der Urlaub auf der Insel Hainan. Luis hat Freundschaft geschlossen mit Qian Qian, der doch glatt am selben Tag Geburtstag hat. Da Qian Qian noch nicht läuft und äusserst schüchtern war, konnte Luis allerdings nicht allzuviel mit ihm anfangen. Ausserdem waren ja auch das Wasser und Papi die besten Spielkameraden. Weiteres unter „Urlaub auf Hainan“.

Mein Unterricht macht mir großen Spaß, setzt mich allerdings sehr unter Zeitdruck. Da ich jetzt 3 x, statt 2 x die Woche unterrichte, bleibt nicht mehr viel Zeit um Dinge in Ruhe zu erledigen. Deshalb auch ein kürzerer Oktoberbericht, da nicht mehr viel Zeit für Recherchen bleibt.

Eine Änderung macht es allen Ausländern nun nicht mehr so leicht, den chinesischen Führerschein zu erlangen. War er bisher zu „erkaufen“oder zumindest im Beisein eines chinesischen Freundes, der für einen die Fragen ankreuzte, zu erhalten, ist dies in Zukunft nicht mehr möglich. Man muß sich der theoretischen Prüfung nun selbst unterziehen. Der Fragenkatalog zur Vorbereitung ist übersetzt und klingt trotzdem für unsere Ohren eigenartig. Hier eine Frage, über die ich mich doch sehr wundern mußte:

Du kommst an einen Unfallort. Der Fahrer liegt verletzt am Boden, der Dünndarm hängt aus seinem Bauch. Was tust Du?

A) ich lege den Dünndarm zurück in den Bauch

B) ich tue nichts und warte auf Hilfe

C) ich bedecke den Dünndarm mit Zweigen und Sträuchern

Na, dann wollen wir mal hoffen, daß wir nicht selbst irgendwann mal dort am Boden liegen.

Es gibt ein paar Dinge, die zeigen, wie „anders“ hier doch einiges ist. Zum Beispiel lesen die Chinesen traditionell seit Tausenden von Jahren die Bücher von hinten nach vorn. Was auch wieder Blödsinn ist, weil: Unser Hinten ist ihr Vorn! Sie lesen praktisch von rechts nach links. Sie sagen nicht „cheese“ wenn sie für ein Foto lächeln sollen, sondern „Aubergine“ auf chinesisch. Sie „essen“ ihre Suppe nicht, sondern sie „trinken“sie, wie die Türken. Allerdings tun sie das nie vor, sondern stets nach dem Essen. Dafür stellen sie den Nachnamen vor den Vornamen. Die Vernunft sitzt bei ihnen im Herzen und weiß ist die Farbe der Trauer. Amerika nennen sie das „Land der Schönheit“ und Deutschland das „Land der Tugend“.Eines ist sicher, China verwirrt. Und es gibt noch vieles, das lohnt darüber zu berichten.

 
 
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