Mai 2007
4 Wochen Heimaturlaub gingen für uns sehr schnell vorüber. Die erste Woche traf uns eine heftige Magen-Darm Grippe. Luis litt am meisten darunter und wir waren kurz davor mit ihm ins Krankenhaus zu fahren. In der zweiten Woche kämpften dann meine Männer mit einer Erkältung. Aus den vielen geplanten Besuchen bei Freunden, wurden leider nur einige wenige... Sorry an alle, die wir nicht persönlich sehen konnten! Der Rest der Zeit war vor allem der Familie gewidmet. Unsere Schweizer Eltern kamen extra zu Besuch um den kleinen Luis zu sehen! War das eine Freude! Vielen Dank an dieser Stelle, für den Aufwand den Ihr nicht gescheut habt. Vielen Dank an unsere Tante Ti, der wir zur Last gefallen sind und unserem lieben C.V., der sich als der beste Cousin der Welt erwiesen hat. Einen wunderschönen Tag haben wir in Regensburg mit den Heiser´s verbracht, die Bilder in der Galerie sprechen für sich. Vielen Dank auch an Simone und Günter, dass Ihr Euch Zeit für uns genommen habt, obwohl Ihr momentan genug um die Ohren habt. Dass wir überhaupt von A nach B gekommen sind, haben wir Astrid und Franz zu verdanken, die uns mit einem „Leihwagen“ mobil gemacht haben. Herzlichen Dank nochmal, damit habt Ihr einiges gut bei uns.
Trotz allem sind wir wieder froh „daheim“ zu sein. Die eigenen vier Wände sind eben doch Gold wert. Die Temperaturen erreichen mittlerweile an die 30 Grad und Luis ist happy, den Tag überwiegend ohne Windel verbringen zu können. Er saust durch die Gegend wie ein Weltmeister, an der Hand versteht sich. Seit dem 10. Mai sitzt er richtig stabil und seit dem 27. Mai -kurz vor seinem 8. Monat- krabbelt er. Er ist wie ausgewechselt und anscheinend superglücklich, über seine neu gewonnene Freiheit! Er spielt für sich alleine und quietscht und brabbelt vor sich hin. Zähne sind immer noch keine in Sicht! Mit der Zeitumstellung hatte Luis eine knappe Woche zu kämpfen, aber mittlerweile hat sich alles wieder eingespielt.
Heiners Firma hatte einen Ausflug nach Benxi organisiert, der leider an dem Wochenende stattfand, an dem Luis und ich noch in Deutschland waren. In Benxi befindet sich auch der längste unterirdische Fluss der Welt mit einer Länge von 7 Kilometern.
Die Unterwasserhöhlen wurden erst 1986 entdeckt. Die Höhle ist bis zu 50m breit und bis zu 100m hoch. Die wunderschönen Landschaftsbilder können in der Galerie bestaunt werden. Unglaublich, dass der Ort nur 60 km entfernt liegt. Doch die Bilder trügen etwas. Nachdem Heiner im Internet den Ort Benxi eingegeben hat, fand sich folgender Artikel: „Im Kessel der fast eintausend Meter hohen Berge des Changbai legt sich in Benxi an windstillen Tagen ein Cocktail aus Schwefel und Kohlenstaub auf die Zunge. Langnasen atmen unwillkürlich etwas flacher. Die über tausend stark rußenden Taxis der Stadt, tragen am wenigsten dazu bei, dass einem die Stadt an den meisten Tagen im Jahr immer noch den Atem nimmt. „Das ist die beste Luft, die wir hier je hatten“ meint der Taxifahrer, „Aus dem Schornstein der Kokerei kommt zwar immer noch das reine Gift. Vor 10 Jahren war es aber viel schlimmer. Oft kam Regen schwarz von oben auf uns runter.“
Jeder hier in Benxi weiß, dass dies vor noch nicht allzulanger Zeit der einzige Ort auf der Erdkugel war, den amerikanische Spionagesatelliten dank der wahnwitzigen Luftverschmutzung nicht „sehen“ konnten.
Heiner ist nicht allzuviel davon aufgefallen.
Unsere Wohnanlage hat sich in einen Park verwandelt. Innerhalb von 4 Wochen grünt und blüht alles, was ich nicht für möglich gehalten hätte. Der künstliche Wasserfall plätschert vor sich hin und auch die „Plastikrehe und Kühe“ machen plötzlich Sinn. In den Wasserstrassen schwimmen Goldfische. Heiner meinte, bei der Wasserqualität würde es ihn wundern, wenn sie überleben. Tja, und tatsächlich waren 2 Tage später mehr tote als lebendige Fische zu sichten...
Die Chinesen sind nicht mehr zu bremsen wenn sie Luis sehen. Da er jetzt im Kinderwagen sitzen kann und so für alle sichtbar ist, sind wir in null komma nichts umringt und ich schaffe es beim besten Willen nicht, die Menschen aufzuhalten in anzufassen. Mittlerweile sehe ich alles entspannter, ich kann es ja doch nicht ändern.
Wir planen ein paar Ausflüge in die nähere Umgebung nächsten Monat. Damit es endlich ein paar Bilder vom Umland gibt. Also, bis Ende Juni! Auch den versprochenen Bericht über das Zugfahren werde ich dann „nachreichen“...