China, Provinz Liaoning, Stadt Shenyang mit offiziell 6,5 und inoffiziell 8 Millionen Einwohnern. Die Stadt liegt im Nordosten Chinas, ca. 150 km von der Grenze Nordkoreas entfernt. Es gibt Jahreszeiten aehnlich wie in Deutschland. Allerdings unterscheidet sich das Klima deutlich durch die Temperaturen.Trockene, strenge Winter mit eisigem Wind und durchnittlich -20 Grad! Die Sommermonate sind dann eher tropisch mit hoher Luftfeuchtigkeit und ueber 30 Grad. Zeitunterschied: +7 MEZ.
Jetzt sind wir also in Shenyang! Wir sind plotzlich Auslaender und vor allem als solche erkennbar. Zugleich ist man Analphabet und taubstumm. Man kann nichts lesen, sich nicht verstaendigen und verstehen tut man schon gar nichts...
Wir haben Glueck, die Temperaturen sind noch sehr mild fuer diese Jahreszeit, so um die 7 Grad. Gut fuer Luis und mich, wir koennen noch taeglich spazierengehen. Es weht zwar schon ein eisiger Wind, aber dick eingepackt ist es kein Problem. Eine Herausforderung stellt das Ueberqueren der Strassen dar. Niemand achtet hier auf die Ampelschaltung und schon gar nicht auf Polizisten, welche versuchen den Verkehr zu regeln. Es ist wirklich gefaehrlich, vor allem wenn man, wie ich, mit einem Kinderwagen, nicht so leicht zwischen den
Autos hin und her springen kann. Heiner erlebt dies hier ja schon seit 2 Jahren und sieht einiges gelassener als ich. Es heisst "man ist schon zu lange ich China, wenn man aufhoert, die Chinesen erziehen zu wollen". Heiner laeuft Gefahr, schon zuuu lange hier zu sein - ich bin noch voll im "veraendern wollen".
Nicht beschreibbar sind die Menschenmassen, die einem bei Tag und Nacht das Leben schwer machen. Einfach in Ruhe einen Fuss vor den anderen zu setzen, ist schier unmoeglich. Man kaempft sich hier mit den Ellenbogen voran. Das muss man wirklich erleben.
Die Attraktion ist auf alle Faelle der kleine Luis und sein dazugehoeriger Kinderwagen. Alle wollen ihn sehen und begrapschen. Ich bin somit staendig auf der Flucht. Luis findets nicht so uebel, hauptsache es regt sich was um ihn herum, dann ist alles gut!
Ein Erlebnis war der Gang zu den Behoerden zur Visaverlaengerung. Wir sollten ein Foto machen, Luis schlief und lies sich einfach nicht wecken. Je mehr ich ruettelte, desto tiefer schien er in den Schlaf zu fallen. Hinter uns eine Megaschlange. Es half alles nichts, wir mussten uns wieder hinten anstellen und ich hoffte, dass Luis aufwachen wuerde, bis wir wieder an der Reihe waeren. Was dann auch tatsaechlich, leider lautstark, eintrat. Wieder nichts mit Foto! Zurueck in die Schlange. Es war zum Haare raufen... Im dritten Anlauf und nach 3 Stunden haben wir es dann endlich geschafft. Wir duerfen erstmal bleiben bis September 2007. Puhhh!
Soviel zum November... Neues Update folgt Ende Dezember