Spuni & family
  August 2007
 
August 2007 Er läuft und läuft und läuft... Unser Luis ist die reinste Rennsemmel. Innerhalb kürzester Zeit hat er das Laufen erlernt und macht nun unsere Wohnung und dazu die Wohnanlage unsicher. Alles ist soooo interessant, vor allem wenn man es selbst auf schnellstem Weg erkunden kann. Eine wunderbare Erleichterung für uns und alles macht herrlich Spaß! Die nächsten 2 Zähne sind da, die oberen, und damit haben wir immerhin schon genug, um die selbstgebackenen Semmeln von Mami zu zerkleinern. 2 weitere sind im Anmarsch. Luis liebt alles was sich bewegt und so wird unser Fuhrpark immer größer. Es fällt einem ziemlich schwer, an den Spielsachen hier vorüberzugehen... Wann immer ich unterwegs bin, finde ich wieder 1000 Dinge die nichts kosten.

Habe mich mit einer Nachbarin angefreundet, die mir die besten Märkte Shenyangs zeigt. Langsam verfalle auch ich dem Shopping-Rausch und damit geht es mir nicht anders, wie allen anderen Expats hier. Nur bin ich wahrscheinlich die Einzige, bei der es 9 Monate gedauert hat. Wie dem auch sei, in einer neuen Luxus Mall sind wir durch Zufall auf ein Cafe im mediteranen Stil gestoßen. Wir konnten unseren Augen kaum trauen! Eine Karte mit englischem Menue (??!) und „german wurstsalat“! Ja gibts denn sowas! Cafe Latte mit herrlichem Schlabberschaum, was will man mehr! Wir haben an diesem Tag mehr Zeit in dem Cafe verbracht als in dem Shopping Center. Das schönste an allem, es ist so herrlich leer! Man frägt sich, wie es sich rechnet und wir sind sicher, dass es spätestens nach den olympischen Spielen so schnell wieder vom Erdboden veschwindet, wie es aufgetaucht ist. Von innen braucht es einen Vergleich mit dem Burj al Arab in Dubai nicht zu scheuen. Alles Marmor und Glas. 7 Stockwerke und jede Marke, angefangen bei Gucci und Dior über Boss und Hilfiger bis Benetton und Levis ist zu finden. Darüberhinaus sämtliche führenden Kosmetikfirmen dieser Welt und ein Supermarket mit diversen ausländischen Artikeln. Wie man sich über ein Schneekoppe Müsli doch freuen kann! Der nächste Clou war dann ein erst im April eröffneter KINDYROO. Für Kinder von 6 Wochen bis 5 Jahre. Dort gibt es diverse Klassen, die speziell auf die geistige und körperliche Förderung der Kleinen zielen. Gegründet in Australien, ist diese Art von spielerischer Erziehung in ganz Asien bekannt. Das gesamte Personal muß englisch sprechen und die „Lehrer“ sind Australier. Wir waren begeistert, vor allem, das man als Mitglied gleichzeitig den Spielraum nutzen darf so oft man möchte. Natürlich haben wir uns sofort angemeldet. Luis ist begeistert! Und wir natürlich auch.

So, nun noch ein paar Infos zur chinesischen Hochzeitszeremonie, sofern man von einer solchen sprechen kann. Man geht in ein Amt, in normaler Arbeitskleidung, macht ein Foto, unterschreibt eine Urkunde und ist – verheiratet. Ohne Famile, ohne Trauzeugen, ohne alles sozusagen. Danach geht man wieder zur Arbeit. Die eigentliche Feier findet erst später statt. Tage, Wochen, oder Monate später, ganz egal. Eben dann, wenn man es sich leisten kann. Hochzeitskleider werden grundsätzlich ausgeliehen. Die meisten ziehen sich 3 x um und das ganze innerhalb 2 Stunden. Denn die Feier beginnt IMMER um 09.58 Uhr und muß um 12 Uhr mittags beendet sein. Das ist eine gute Zahl, sie bringt Glück! Deshalb muss immer 2 Minuten vor Zehn die erste Ansprache gehalten werden. Meist macht das der Chef der Braut oder der Brautvater. Sollte man schon ein fortgeschritteneres Alter haben oder zum 2. Mal heiraten, so tut man dies nachmittags, warum auch immer. Die Feier dient dazu, Geschenke einzusammeln sozusagen. Danach bleibt nur noch die Famlie übrig und es wird in das neue Heim gefahren. Bis zu diesem Tag wohnen Braut und Bräutigam noch getrennt, egal wie lange sie vorher schon ihre „Urkunde“ hatten. Wenn die Familie über genügend Geld verfügt, gibt es als Hochzeitsgeschenk eine Wohnung. In derselbigen müssen dann bereits auf postermaß vergrößerte Bilder des Brautpaares in Brautkleid und Hochzeitsanzug hängen. Man läßt die Bilder vorher machen, wobei mir gesagt wurde, dass man sich oft selbst nicht mehr erkennt, da die Visagisten des Fotografen wohl mit dem Auflegen des Makeups nicht zimperlich sind. Ha, ha!

Zu guter letzt noch mit etwas Stolz verkündet: Ich habe meine erste Levelprüfung in Chinesisch mit „hen hao“ (sehr gut) bestanden und halte mein Zertifikat in Händen. Eine gute Motivation weiterzumachen.

Im September gibt es dann Bilder vom Shenyanger Volkslauf, an dem Heiner und ein Kollege von BMW teilnehmen werden. Auch den Zoobesuch müssen wir in den September verschieben, da es bisher entweder geregnet hat oder zu heiß war. Bis dahin, manzou!

 
 
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