Spuni & family
  April 2009
 
Unser Sonnenschein ist glücklich, endlich wieder im Freien spielen zu können! Anfang des Monats hatten wir gleich eine Woche lang Temperaturen um die 25 Grad und wir waren sicher, der Sommer wäre da. Pustekuchen! Mitte des Monats haben wir dann bei 11 Grad wieder gefroren und gehofft, daß die heftigen Aprilstürme, die uns Sand aus der Wüste Gobi bescheren, endlich vorübergehen. Darauf folgte dann 7-Tage Regenwetter, und gäbe es das Sprichwort nicht schon, wir hätten „es regnet Bindfäden“ erfinden können.

Leider ist unsere Ayi Mitte des Monats überraschend ausgefallen. Diagnose: Verdacht auf Lymphdrüsenkrebs. Nach sofortiger OP ging es ihr jedoch rasch besser und wir konnten sie wieder glücklich in die Arme schließen. Wir hoffen sehr für sie, dass sie gesund bleibt!

Gegen Ende des Monats mussten wir mit Luis nochmal ins Krankenhaus. Akute Verstopfung, Krämpfe und Fieber machen eine „Darmuntersuchung“ unumgänglich. Gottseidank gibt es seit Januar eine amerikanische Kinderärztin im Global Hospital. Wer sich jetzt ein „globales Krankenhaus“ vorstellt, ist weit gefehlt. Wir würden gerne einmal Bilder von den Örtlichkeiten machen. Niemand würde auf die Idee kommen, dass es sich dabei um ein Krankenhaus handelt. Allein die Untersuchung, bei der wir Luis zu dritt in die Mangel nehmen mussten, glich eher dem Kampf eines armen Tieres, als allem anderen. Mit diversen Einläufen ausgestattet, sind wir dann wieder von dannen gezogen. Was folgte, kann ich hier nicht wiedergeben, aber es war die Hölle, sowohl für Luis als auch für uns.

Dank unserer Wohnanlage, in der wir von der Aussenwelt mehr oder weniger abgeschnitten sind, können wir uns China so dosieren, wie wir wollen. Manchmal mehr und manchmal eben weniger. So lebt man ständig in zwei Welten. In dem chinesischen Gastland und in der internationalen Gemeinde. Ersteres ist sehr fremd, aber darauf haben wir uns eingestellt. Zweiteres ist wohl eine natürliche Folge des menschlichen „gleich und gleich gesellt sich gern“. Die internationale Gemeinde ist weltoffen und sehr unbeständig, und damit auch voll von kleinen und großen interkulturellen Missverständnissen.

Dieser Tage kämpfen wir gerade mal wieder mit „verschwundenen“ Artikeln im sowieso schon sehr reduzierten „Ausländerregal“ diverser Supermärkte. So geht es immer wieder: Man freut sich über ein neues Produkt, wie hier letztens dem Flüssigwaschmittel „Persil“. Dieses war plötzlich überall erhältlich. Nun ist es praktisch über Nacht aus allen Regalen verschwunden und wir müssen uns wieder mit dem einheimischen begnügen, über dessen Inhaltsstoffe man sich besser keine Gedanken macht. Die Waschkraft ist jedoch besonders gut, gerade deshalb stellt man es in Zweifel. Jedoch kostet es im Vergleich zu einer 2 Liter Flasche Persil zu 11,- Euro, gerade einmal 2,- Euro. Kein Wunder, dass sich das deutsche Waschmittel niemand leisten kann und will.

Heute habe ich im Metro-Regal Emmi Joghurt entdeckt. Gerade 2 kleine Paletten standen dort versteckt, die ich natürlich komplett in den Einkaufswagen gehieft habe. Ich hätte Kapriolen schlagen können, als ich gleich darauf noch Sour Cream und Cottage Cheese entdeckt habe. Ja, das sind die wirklich schönen Momente hier, ha, ha. Aber man sieht, wie sehr man sich über Kleinigkeiten freuen kann, wenn sie eben nicht selbstverständlich sind.

So, nun packen wir unsere Koffer und ziehen gen Südwesten nach Peking. Bericht folgt nächsten Monat.

Für uns beginnt im Mai der Sommer und den werden wir sicherlich ausgiebig geniessen...

Bye, bye!

 
 
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